Thüringer Klöße: Geschichte, Rezept und Fakten zu Thüringens geliebter Spezialität
Wenn es um Thüringen geht, denkt man schnell an eine ganz besondere Spezialität: die Thüringer Klöße. Sie sind mehr als nur ein einfaches Beilagengericht. Sie sind ein wahres Kulturgut, das tief in der Tradition und den Herzen der Thüringer verwurzelt ist. Kaum eine andere Speise hat einen derart hohen Stellenwert in der regionalen Küche und Kultur. Aber was macht die Thüringer Klöße so besonders? Tauchen wir ein in die Geschichte, ein typisches Rezept und einige spannende Fakten!
Ein Blick in die Geschichte der Thüringer Klöße
Die Geschichte der Thüringer Klöße reicht viele Jahrhunderte zurück. Bereits im 18. Jahrhundert wurden sie in Thüringen in Haushalten zubereitet, wobei es ursprünglich vor allem eine Mahlzeit für die ärmeren Schichten war, da Kartoffeln in großen Mengen verfügbar waren. Die Klöße entwickelten sich im Laufe der Zeit vom einfachen Gericht zu einer besonderen Sonntagsmahlzeit.
Interessant ist auch, dass jede Region innerhalb Thüringens ihre eigene Variante hat. Thüringer Klöße bestehen aus rohen und gekochten Kartoffeln. Es gibt kaum ein anderes Gericht, das in so vielen Haushalten in unterschiedlichen Versionen gekocht wird. Doch die Hauptzutat bleibt immer gleich: die Kartoffel.
Das klassische Rezept für Thüringer Klöße
Zutaten:
- 2 kg Kartoffeln (vorzugsweise mehligkochend)
- 1 Teelöffel Salz
- Etwa 100 g Kartoffelstärke (je nach Konsistenz)
- Semmelbrösel oder geröstete Weißbrotwürfel als Füllung (optional)
Zubereitung:
- Die Kartoffeln schälen und in zwei Hälften teilen. Die eine Hälfte wird roh gerieben, die andere wird in Salzwasser weich gekocht.
- Die rohen geriebenen Kartoffeln werden in ein sauberes Küchentuch gegeben und kräftig ausgepresst, um überschüssige Flüssigkeit zu entfernen. Die Flüssigkeit auffangen und die Stärke, die sich absetzt, für später aufbewahren.
- Die gekochten Kartoffeln werden zu einem feinen Brei gestampft und mit den rohen, ausgepressten Kartoffeln und der abgesetzten Stärke vermengt.
- Die Masse mit Salz abschmecken und zu Klößen formen. Wer mag, kann in die Mitte des Kloßes geröstete Semmelbrösel oder kleine Weißbrotwürfel legen.
- In leicht gesalzenem, nicht kochendem Wasser etwa 20 Minuten gar ziehen lassen. Die Klöße sind fertig, wenn sie an die Wasseroberfläche steigen.
Traditionell werden Thüringer Klöße zu Braten und dunklen Soßen serviert – ein echtes Sonntagsessen in vielen Thüringer Haushalten!
Interessante Fakten über Thüringer Klöße
- Die „Grüne Kloßwoche“: Im Oktober findet in Heichelheim, Thüringen, die „Grüne Kloßwoche“ statt. Hier dreht sich alles um den Kloß – von Wettessen bis zu kreativen Varianten des Gerichts. Heichelheim beherbergt das Thüringer Kloßmuseum.
- Die Kunst des Kloßens: In Thüringen wird das Kloß-Rezept oft von Generation zu Generation weitergegeben. Es gibt Geheimzutaten und spezielle Handgriffe für das perfekte Ergebnis. Wichtig sind die angebratenen Brotwürfel im Kloß.
- Kloß und Thüringer Kultur: Die Thüringer Klöße sind nicht nur ein kulinarisches Highlight, sondern auch ein Symbol für Heimat und Tradition. In vielen Thüringer Sprichwörtern und Redensarten finden sie Erwähnung. Ein bekannter Ausspruch lautet: „Kloß ohne Soß‘ ist wie ein Himmel ohne Sterne.“
- Kloßvarianten: Neben den klassischen Thüringer Klößen gibt es auch Variationen, wie zum Beispiel „Schwarzbierklöße“, bei denen Schwarzbier dem Teig hinzugefügt wird, oder süße Kloßversionen mit Pflaumen oder anderen Füllungen.
Fazit
Die Thüringer Klöße sind mehr als nur eine Beilage – sie sind ein Stück Thüringer Identität. Von ihrer geschichtlichen Bedeutung über das traditionelle Rezept bis hin zu den vielen kulturellen Geschichten und Anekdoten: Wer einmal in Thüringen war, sollte sich dieses kulinarische Highlight auf keinen Fall entgehen lassen. Egal ob zu Braten, Rotkohl oder einfach nur pur mit Soße – Thüringer Klöße gehören einfach dazu!

Ein Link zu Thüringer Klöße: https://www.das-ist-thueringen.de/kultur-genuss/thueringer-kloesse-eine-klossartige-tradition/
