Michaela Becks Roman über Weimar: Freundschaft und Architektur der DDR

„Das Laute im Leisen“ – Michaela Becks einfühlsamer Roman über Weimar, Freundschaft und die Architektur in der DDR

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Weimar 1979: Eine stille, tiefgehende Erzählung über Freundschaft, Architektur und das Leben in der DDR

Michaela Becks neuer Roman Das Laute im Leisen entführt auf eine eindrucksvolle Zeitreise ins Weimar der späten 70er und frühen 80er Jahre. Mit großer Sensibilität erzählt Beck von Renée und Uta, zwei jungen Frauen, die Architektur am Bauhaus studieren und eine ebenso faszinierende wie komplexe Freundschaft entwickeln. Gemeinsam erleben sie das Erwachsenwerden mit all seinen schönen und schwierigen Facetten.

Die Charaktere spiegeln die Spannungen dieser Zeit wider. Die Charaktere könnten nicht unterschiedlicher sein: Uta, die charismatische Tochter des Stadtarchitekten von Rostock, genießt Privilegien und zieht die Menschen mit ihrer faszinierenden Persönlichkeit in ihren Bann. Doch hinter ihrer schillernden Fassade verbirgt sich eine dunkle Seite. Renée hingegen kommt aus der Ost-Platte, ist eher zurückhaltend, identifiziert sich aber nicht mit den anderen „Puttchen“, die ihre Zukunft bereits als Ehefrau und Mutti in der obligatorischen Kittelschürze vorgezeichnet sehen. Trotz ihrer Gegensätze entwickeln die beiden Studentinnen eine enge, aber auch konfliktreiche Beziehung, geprägt von Nähe, Reibung und gegenseitigem Wachstum.

Neben der zwischenmenschlichen Ebene wirft der Roman einen intensiven Blick auf die Architektur in der DDR – auf Visionen, Einschränkungen und die Diskrepanz zwischen dem, was möglich war, und dem, was unerreichbar blieb. Große Themen wie mentale Gesundheit, die Herausforderungen des Lebens in der DDR und der stille Widerhall persönlicher und gesellschaftlicher Kämpfe durchziehen das Werk. Dabei bleibt der Ton stets zurückhaltend und nachdenklich, ganz im Einklang mit dem Titel.

Beim Lesen wird die Stadt Weimar jener Zeit lebendig: Straßen, Gebäude und Atmosphären, die längst vergangen schienen, tauchen vor dem inneren Auge auf und wecken Erinnerungen. Für Leser, die diese Zeit selbst erlebt haben, kann das Buch wie eine Rückkehr in die eigene Jugend wirken – ein intensives und berührendes Erlebnis.

Die Universität Weimar würdigt die Veröffentlichung des Romans mit einem Beitrag in ihren News: Hier nachlesen. Zudem lädt Michaela Beck, Architekturalumna und Autorin, am Mittwoch, den 27. November, um 19 Uhr zu einer Lesung ins Bauhaus.Atelier ein.

Im Autorinnenporträt des Verlags Lübbe (Link dazu) gibt Michaela Beck Einblicke in die Entstehung des Romans. Sie erzählt, dass sie sich von ihren eigenen Erfahrungen während ihres Architekturstudiums in Weimar inspirieren ließ. Dabei ist Das Laute im Leisen jedoch keine Autobiografie, sondern eine künstlerische Verarbeitung dieser prägenden Zeit.


Kurzzusammenfassung

Mit feinfühliger Sprache und intensiver Bildhaftigkeit erzählt Michaela Beck die Geschichte von Renée und Uta, zwei jungen Frauen, die Architektur am Bauhaus in Weimar studieren. Ihre Freundschaft ist ebenso faszinierend wie konfliktreich, doch etwas scheint nicht zu stimmen: Über Uta liegt ein Schatten, der mit der Zeit immer größer wird.

Ein authentischer und berührender Roman über die Tiefen einer besonderen Verbindung, das Erwachsenwerden in der DDR und die Grenzen, an die Freundschaften stoßen können.

Für alle, die das Werk lieber hören möchten, ist Das Laute im Leisen auch als Hörbuch bei Lübbe Audio erhältlich – ein fesselndes Erlebnis für die Ohren!

Zusatz: Das Buch Das Laute im Leisen ist auch als Hörbuch verfügbar – mit einem Premium-Abo auf Spotify sogar kostenlos hörbar. In diesem Beitrag habe ich weitere deutschsprachige Hörbücher gesammelt, die auf Spotify ohne Zusatzkosten oder Zeitkonten verfügbar sind. Perfekt für alle, die gerne in spannende Geschichten eintauchen!